Body voices

Body voices – Ein soziales Kunstprojekt für und mit von sexualisierter Gewalt betroffenen Frauen

Drei-Tages-Workshop vom 27. bis 29. Januar 2023 – Mehr Informationen gibt es im Flyer oder im Youtube-Video zum Projekt.

„Es braucht Mut, sich zu öffnen und zu so einem Workshop mit anderen Betroffenen zu gehen. Ich bin selbst Betroffene und weiß aus eigener Erfahrung, wieviel Angst da ist. Ich weiß aber auch, wie unglaublich lebensverändernd, bereichernd und heilend es ist, wenn man sich traut.“ Eva Michielin (Initiatorin von Body Voices)

 

„Das Kunstprojekt Body Voices ist ein Workshop für Frauen, die sexuelle Gewalt erfahren haben. Es wird unterstützt vom Sozialministerium Baden-Württemberg und der Stadt Tübingen. Eva Michielin hat sich dafür ein kleines Netzwerk geschaffen: „Wirbelwind“ aus Reutlingen etwa ist dabei, „Frauen helfen Frauen“ aus Tübingen, „Wildwasser“ aus Stuttgart.

Im Januar startete Body Voices erstmals in Tübingen, drei Tage, an denen betroffenen Frauen mit erfahrenen Therapeutinnen und Trainerinnen verschiedene Therapie-Methoden ausprobieren konnten: Meditation, Atemtechniken, Bauchgefühl, Singen, Tonfeldtherapie, Tanz. „Das ist bei jeder Frau ganz individuell, was ihr hilft“, sagt Michielin. Die Rückmeldungen nach diesem Wochenende waren für Michielin überwältigend: „Ich habe innerhalb von 30 Jahren Therapie noch keine für mich so wirksame Situation erlebt, denn sie war authentisch, ganzheitlich gedacht und durch die vorsichtig, ehrlichen Formulierungen eigener Erfahrungen so wertvoll“, sagt eine Teilnehmerin.

28 betroffene Frauen waren dabei.  14 Trainerinnen und Betreuerinnen. Die Frauenorganisationen kümmerten sich dann auch um die Nachsorge. Denn die Frauen sollten, zurück im Alltag, nicht wieder abstürzen, einen Ansprechpartner haben, wenn sie von ihren Ängsten eingeholt werden.

Body Voices ist aber nicht nur ein soziales Projekt: Zum Abschluss wurde ein gemeinschaftliches Kunstwerk geschaffen, das die Spuren der Überlebenden trägt, es wird am 8. März, dem Internationen Frauentag, im Tübinger Rathaus ausgestellt;

Body Voices ist auch ein gemeinnütziger Verein. Im kommenden Jahr wird Eva Michielin diesen Workshop in Simbabwe organisieren. Dort hatte sie 2011 auf einer Dienstreise eine Frau kennengelernt, die ebenfalls missbraucht wurde. „Das ist ein Thema, das alle Frauen weltweit verbindet“, sagt Michielin. Wenn sie in Tübingen eine Finanzierung auf die Beine bekommt, würde sie für Body Voices auch gerne ein räumliches Zentrum bilden.

Auch in Simbabwe soll zum Abschluss ein gemeinsames Kunstprojekt entstehen. Bis irgendwann eine weltweite Serie daraus wird. Denn Kunst, sagt die 53-Jährige, die vor elf Jahren ihr erstes Werk schuf, sei auch eine Form der Verarbeitung.

Das Trauma, das so tief im Körper sitzt, muss auch wieder raus. Für Eva Michielin hilft dabei die Kunst.“

(Auszug aus dem Schwäbischen Tagblatt vom 25.02.2023)

 

Wir sagen Danke an Eva – für deinen Mut, deine Idee und das Geschenk, das du den Teilnehmerinnen mit diesem Wochenende gemacht hast.

Es ist uns eine Ehre, dass wir dabei sein durften und freuen uns schon auf die weitere Zusammenarbeit.